Wann ist Interim Management sinnvoll?

Interim Management

Meist überlegen Kunden die Beauftragung eines Interim Mandats, wenn ein Mangel an Ressourcen vorliegt. Erst wenn ein Mitarbeiter kündigt, in Rente geht oder krankheitsbedingt ausfällt, scheint die Lösung einer externen Beauftragung naheliegend. Der Blick von außen, der nur dem Interim Management möglich ist, hat noch andere Vorteile und ist wichtig, sobald sich Anzeichen zeigen, dass etwas besser laufen könnte.

Ein Interim Manager geht mit einem Blick aus der Metaperspektive an eine Beauftragung heran und sollte erst einmal jede Voraussetzung als neutral annehmen. Der Blick von außen ist wichtig, um die verschiedenen Parameter zu erkennen, wie

  • was sind die übergeordneten Rahmenbedingungen im Unternehmen?
  • welche Sicht hat jeder Mitarbeiter aus seiner Rolle heraus?
  • wo gibt es Missverständnisse und Mängel an Informationen?
  • welche persönlichen Probleme liegen vor und was sind die Ursachen?

Störquellen müssen erst einmal bewusst werden

Im Erstgespräch mit uns können bereits einige Elemente aufgedeckt werden, die in der Organisation selbst nicht mehr gesehen werden. Weil jeder Beteiligte sich automatisch und unbewusst anpasst, entstehen sogenannte „Blinde Flecken“, die ganz normal sind und bei jedem Menschen und sogar in Menschengruppen, also Organisationen vorkommen.

Unsere Kunden profitieren bereits während des Erstgesprächs von einem wichtigen Nebeneffekt, den wir regelmäßig erleben: manche Tatsachen, werden erst durch unsere Fragen in ihr Bewusstsein gerückt.

Jedes bewusst werden von Gegebenheiten, sowohl störende als auch fördernde, öffnet in einer Organisation eine Chance. Denn erst wenn klar ist, was sich auf den Prozess auswirkt, ermöglicht eine genauere Analyse eine Veränderung zu einem besseren Weg hin.

Langfristige Verbesserungen statt kurzfristiger Quick Wins

Der Weg, mögliche Störquellen aufzuspüren, die Fäden zu entwirren, die zu den Ursachen führen und eine Veränderung zu ermöglichen, scheint erst einmal schwieriger zu sein. Schwierigkeiten liegen im Alltag aber immer vor. In einer Organisation, die ihren Mitarbeitern einen Rahmen gibt, in dem Wachstum und Entwicklung möglich ist, werden die Mitarbeiter sich mit hoher Motivation den Herausforderungen stellen.
Schnelle Verbesserungen können auch zu langfristig positiven Veränderungen führen, sie können aber genauso auch einen Schaden anrichten, der vorher nicht erkannt wurde.

Beispiel:
Ein Lieferantenwechsel kann im ersten Moment Einsparungen bringen, aber in der Folge könnten Qualitätsmängel oder unzuverlässige Lieferungen langfristig einen hohen Kostenfaktor verursachen.

Bei low hanging fruits ist also immer abzuwägen.

Ob eine kurzfristige Verbesserung oder eine langfristige Veränderung sinnvoll ist, sollten Unternehmen unter Berücksichtigung des Gesamtkontext entscheiden. Es müssen Zusammenhänge erkannt werden, um Auswirkungen bei Veränderungen in einer Thematik berücksichtigen zu können. Um eine langfristig gute Entscheidung zu treffen, müssen strategische Züge mit diesen Erkenntnissen im Voraus bedacht werden.

Interim Management kann dabei helfen, diese Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Ein erfahrener Interim Manager hat einen Blick von außen und kann daher blinde Flecken erkennen, die für Mitarbeiter im Unternehmen nicht sichtbar sind. Er kann auch helfen, die Auswirkungen von Veränderungen zu bewerten und so sicherzustellen, dass sie langfristig erfolgreich sind.

Schrittweise Veränderungen für nachhaltige Erfolge

Eine Veränderung wird am besten Schrittweise eingeführt, damit ein funktionierender Arbeitsablauf bestehen bleibt und die Änderungen gut angenommen werden. So kann aus den Auswirkungen gelernt werden und die nächsten Schritte können darauf angepasst werden.

In einem Mandat überprüfen wir mit Ihnen gemeinsam, welche Lösung im ersten Schritt die beste ist:

  • Einsparungen durch kurzfristige Maßnahmen
  • Veränderungen in der Prozesskette
  • langfristige Maßnahmen und Veränderungen

Zu den langfristigen Maßnahmen gehört, dass auch Mitarbeiter in der Organisation dabei mitwirken.

Wir sehen uns bestehende Prozesse an und finden heraus, wo Verschwendungen entstehen. In der Geschäftsführung wird ein strategisches Ziel und Vorgehensweisen definiert. Damit sie von allen Beteiligten unterstützt werden, ist es wichtig, den operativen Bereich mit einzubeziehen

Ob es nun um die Einführung agiler Methoden geht oder Strukturverbesserungen, bei langfristigen Lösungen ist ein begleitendes Coaching sinnvoll. Dadurch sind die Mitarbeiter selbst in der Lage, die wichtigen Entscheidungen zu treffen, die den Produktzyklus mit den gewünschten Qualitäts- und Terminvorgaben aufrechterhalten.

Interim Management kann also viel mehr sein, als nur eine Überbrückung von Kapazitäten. Ob Möglichkeiten für eine Verbesserung aufgezeigt werden sollen und ob eine nachhaltige Struktur implementiert werden soll, liegt an dem Wunsch der Beauftragung. Es ist wichtig abzuklären, ob ein Wunsch nach Veränderung vorliegt oder bestehende Strukturen beibehalten werden sollen.

Interim Management versus Beratung

Der Grund eine externe Beauftragung zu vergeben und die Wünsche des Auftraggebers sind in beiden Fällen die gleichen: es sollen Verbesserungen herbeigeführt werden.

Der Unterschied liegt in der Vorgehensweise, und so unterscheidet sich auch das Ergebnis.

In einem Beratungsprojekt sollen bestimmte Parameter verbessert werden, die Ausrichtung liegt in der strategischen Entscheidung und Beschreibung und Ausführung der Maßnahmen. Dies führt oft zu einer kurzfristigen Verbesserung, die jedoch später wieder zunichtegemacht werden kann, wenn sich aufgrund der auftauchenden Probleme Unzufriedenheiten der Mitarbeiter einstellen. Daraus folgt wiederum, dass sich immer mehr eine Kultur der „Arbeit nach Vorschrift“ einschleicht. Mit einer solchen Kultur ist ein Unternehmen im Zeitalter der Komplexität nicht mehr wettbewerbsfähig.

Ein Interim Mandat soll jedoch idealerweise auf langfristige Verbesserungen ausgerichtet sein. Dies kann nur dann der Fall sein, wenn in der nachfolgenden Ausführung ein Lernen und immer wieder sich Anpassen stattfinden kann.

Interim Management ist neutral

Bei allen Maßnahmen, die in einer Organisation durchgeführt werden, tauchen Störungen auf. Dies kann in Form von Konflikten oder Unzufriedenheiten geschehen. Der Umgang im Unternehmen mit solchen Störungen prägt die Kultur des Unternehmens. Werden Unzufriedenheiten oder Konflikte verdrängt oder nicht wahrgenommen, dann verlieren die Mitarbeiter das Vertrauen an die Organisation.

Eine „Maßregelung“ bei Konflikten und Unzufriedenheiten ist ein Motivationskiller, da Mitarbeiter sich als nicht wirksam empfinden.

Dies führt zu einer „Dienst nach Vorschrift“ Haltung und hoher Fluktuation. Intern ist es schwierig, mit solchen Störungen umzugehen, da Beteiligte eigene Interessen haben und somit der neutrale Blick fehlt. Im Auftrag einer typischen Unternehmensberatung sind sie nicht Bestandteil und werden ignoriert. Eine nur nach rationalen Methoden durchdachte Vorgehensweise ist wie ein Pflaster auf eine entzündete Wunde kleben.

Eine Beratung, die auf Coaching spezialisiert ist, wird wiederum meist getrennt von der Prozessoptimierung beauftragt. Somit werden die Bestandteile wertschöpfender Prozess und menschliches Wohlbefinden isoliert betrachtet.

Visomo geht einen anderen Weg und hat sich darauf fokussiert, langfristige Verbesserungen anzustreben. Wir halten es für sinnvoll, Ursachen aufzudecken und Lösungen dafür zu finden. Mitarbeitern wird die Möglichkeit zu ihrem Beitrag gegeben. Sie sind der wichtigste Beitrag zu einem Weg nachhaltigen Lernens. Erst die Bereitschaft zu Lernen und für Veränderung ist es, der Interim Mandate erfolgreich macht und zu einer langfristigen Verbesserungen im Unternehmen führt.

Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf, um in einem Erstgespräch heraus zu finden, welche Maßnahmen in Ihrem Fall sinnvoll sind.

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